Dieses Echogerät der Firma Klemt, die Echolette NG51 der zweiten Serie gebaut von 1963-67, konnte ich für 10€ auf dem Flohmarkt ergattern. Das NG51 war und ist das beste Echogerät seiner Klasse. Die Die NG51 die vor 1963 hergestellt wurden waren alle noch handverdrahtet und nicht teilweise auf Platinen, so wie das hier gezeigt Gerät. Das NG51 wurde in den 60ern von vielen Gitarristen aber auch als Solisten Effektgerät verwendet.
Die Echolette hat 3 Eingänge. Das Echo wird durch eine geniale Konstruktion mit einer einfachen Bandschleife erzeugt. Dazu wurden mehrere Tonköpfe hintereinander gesetzt, die das Echo erzeugen. Das Gerät ist noch komplett in Röhrentechnik aufgebaut mit 4 x ECC 83, 1 x ECC 82 und einer EM84 als Austeuerungsanzeige.
Die Restauration habe ich noch nicht abgeschlossen, ich habe nur die Mechanik wieder in Gang gebracht und neu geschmiert, das Gehäuse aufgearbeitet, die Knöpfe gereinigt und eine erste Bestandsaufnahme gemacht, was noch zu tun ist:
-Eine ECC83 sorgt für Kurzschlüsse
-EM84 tot (war ja vorherzusehen)
-Aufnahmekopf und Löschkopf defekt, ob die Abspielknöpfe alle ganz sind, ist noch nicht klar
-Hydrawerk Elkos defekt
-Trafobleche völlig verrostet
-Orginale Anschlußbuchse durch Kaltgerätebuchse ersetzt (werd ich wohl so belassen)
-Tragegriff völlig verrostet
-Gummifüße fehlen teilweise
-Bandschleife muss auch neu
-Gummihalterungen der Röhrenfassungen angegriffen
Was noch auffällt: Die Tonköpfe sind leider auch schon ziemlich eingeschliffen. Mal sehen, was sich da machen lässt.
Aber jetzt erstmal Bilder vom Originalzustand:
Dann habe ich angefangen das ganze Chassis erstmal zu reinigen. Die Knöpfe habe ich auch abgenommen, wie immer in Bref eingelegt und anschließend mit klarem Wasser abgespült. Sie sehen aus wie neu. Nach der Reinigung sah das ganze dann so aus:
An der Mechanik gab es einige kleinere Probleme. Der Hebel der dafür sorgt, dass genug Druck auf das Band ausübt war festgegammelt, ebenso der Hebel der die Andruckrolle andrückt und abhebt. De Metallteile habe ich mit Bref abgeschrubbt, auf dem Bild sieht man, welche Teile ausgebaut waren und welche nicht. Für die Stellen an denen Schmierung benötigt wurde verwendete ich harzfreies Wälzlagerfett (verwende ich auch immer für meine Plattenspieler). Die Andruckrolle bekam eine Behandlung mit feinem Schleifpapier. Das ganze sieht wieder zusammengebaut so aus:
Die Reinigung machte ich wie immer. Also mit Bref einsprühen, einwirken lassen, mit Zahnbüste schrubben und abspülen mit klarem Wasser (siehe auch Hameg HM512-2 und Grundig Oszillograph W2/13). Das Gehäuse kann sich nun wieder sehen lassen. Auch der Aufkleber auf der Oberseite ließ sich Problemlos entfernen. Beim Aufkleber im innern galt allerdings äußerste Vorsicht. Dieser ist sehr wasserempfindlich.
...bei Gelegenheit werde ich weiter machen. Aber das Zwischenergebnis sieht schon mal sehr gut aus: